Über die Praxis

Über Zen:

Zen ist kein Business, sondern eine Strömung des Buddhismus. Es geht nicht darum Profit zu machen, sondern darum sich davon zu befreien.
Was dem Zen eigen ist ist das lange Sitzen in Stille. 
Zen legt den Fokus auf die Praxis als Übungsweg, welcher zur direkten Einsicht, zur Wesensschau und zum Dasein führen soll. 
Zen als Übungsweg bedeutet, nicht nur viele Perioden Zazen sondern auch den Weg im Alltag zu leben und zu manifestieren. 

 

Über Zazen:


Zazen ist eine stille Sitzmeditation, die am Zafu (Meditationskissen), am Meditationsbänkchen oder am Stuhl praktiziert wird. Wir werden still und setzen uns. 

Wenn wir uns hinsetzten und still werden, wird sich der Geist bemerkbar machen. 
Das ist am Anfang schwer, denn so werden wir mit unseren eigenen Gedanken konfrontiert auch mit denen die wir nicht wollen.
Wenn wir Zazen sitzen, atmen wir ein und aus. 
Wir lassen unsere Gedanken kommen und gehen, ohne ihnen eine besondere Bedeutung oder Kraft zu geben, ohne ihnen Nachzujagen oder daraus etwas Besonderes zu machen. 


Wer war Buddha?

Siddharta Gautama wurde als Sohn eines Fürsten geboren. Der junge Siddharta Gautama interessierte sich sehr für das Innere des Menschen und die Natur des menschlichen Geistes, aber sein Vater hatte andere Pläne mit ihm. Eines Tages aber verließ Siddharta die wohlbehüteten Palastmauern und erblickte zum ersten Mal einen alten Menschen, einen kranken Menschen, einen toten Menschen und einen Wanderasketen. Da ihm das Leid fremd war, erschütterten ihn diese Begegnungen sehr. Er konnte das Leid nicht begreifen, weil er es nicht kannte. 
Daher verließ er eines Tage heimlich den Palast seines Vaters, um den Ursprung des Daseins und die Ursache von Leid zu finden. 
Auf seiner Reise lernte er das Leid an sich selbst kennen. Er praktizierte strenge Askese, begegnete vielen Weisen, kam mit dem Leid in Berührung, doch eine Antwort konnte er nicht finden. 
Nach Jahren tiefer und strenger Askese, vielen Erlebnissen und Einsichten, ohne für ihn befriedigende Antwort zu bekommen, erkannte er, dass die strenge Askese, ebenfalls ein Irrweg ist. 
Mit dem Entschluss, den Weg der Mitte zu finden, setzte er sich unter einen Feigenbaum und meditierte 49 Tage lang....

Rezitation

Wir rezitieren Sutren (schriftliche aussagekräftige überlieferte Lehrreden) die den Dharma ausdrücken. 

 Kinhin:

Kinhin ist eine formale Gehmeditation die zwischen den Sitzperioden durchgeführt wird, um den Körper zu bewegen und sich vom Kissen zu lösen. 
Während Kinhin gehen wir hintereinander, meist in einer Schleife oder im Kreis. Die Hände sind vor der Brust gehalten. Die Schritte sind gleichmäßig. Der Geist ist mit dem Körper verbunden. Einatmen und Ausatmen.
Kinhin ist ein Teil der Zen-Übung. Der Zazengeist bleibt aufrecht. Wir verbinden uns mit dem Tun. 

Samu: 

 

Samu ist eine Zen-Übung, die sich auf das Tun bezieht. 

Wir tun was zu tun ist. Sich jeder Handlung voll und ganz widmen. 

Samuarbeit sind alle unsere tgl. Verrichtungen,  vom Reinigung der Toiletten, bis hin zur Gartenarbeit, Reparaturarbeiten, Kochen, Gemüseschneiden, Kehren, Abwaschen und noch vieles mehr. 

Bei jeder Art von Arbeit, voll und ganz Dabeisein, sich mit dem Tun verbinden. 


Art bay Mark Morse

Dokusan ist ein persönliches Treffen zwischen einem Zen-Meister/in (Roshi) und einem Schüler.  Während des Dokusans hat der Schüler die Gelegenheit, dem/der Roshi Fragen zu stellen, über seine spirituelle Praxis zu berichten und um Anleitung und Unterstützung zu bitten.

Taiwa ist ebenfalls ein Treffen zwischen Lehrerin und Schüler. Der/die Schüler/in hat die Möglichkeit Fragen zu stellen;  wobei hier der Lehrer im allgemeinen kein Roshi ist.

Sanzen wird in der Regel in der Verbindung mit Kōanpraxis verwendet. Hier trifft der Schüler den/die Roshi und präsentiert im allgemeinen sein Kōan (siehe Begriffserklärung) 
Im Vergleich zum Dokusan wird hier vom Roshi eine Frage gestellt (Kōan) und die Schülerin wird damit auf´s Kissen zurückgeschickt. Beim nächsten Treffen versucht sie eine Antwort zu präsentieren.
(In manchen Traditionen wird das Treffen mit dem Lehrer in Verbindung mit Kōanpraxis aber auch als Dokusan bezeichnet). 
Sanzen wird in der Regel in der RinzaiSchule praktiziert.

Teisho ist ein Vortrag eines/r *Roshis der die Essenz der Lehre ausdrückt und im Zuge eines *Sesshin   gehalten wird.   

(*siehe Dharma- Begriffserklärung).

Hier geht es auch darum sich mit dem/der Roshi zu verbinden und die Worte nicht nur auf der Verstandsebne begreifen zu wollen. Ein Teisho soll anregen eine direkte Verbindung zum Roshi und zum Gesprochenen herzustellen, ohne sich ausschließlich auf die Verstandes- und Inhaltsebene zu verlassen.

Kusen wird im allgemeinen in der Soto/Schule gehalten.  Diese kurzen Vorträge werden manchmal während oder vor den Zazenperioden gegeben und behandeln ebenfalls die Essenz und den Inhalt der ZenLehre.

Dharmavortrag: Ein Vortrag der ebenfalls die Essenz der Lehre beinhaltet, aber auf einer anderen Ebene abgehalten wird, wie ein Teisho.