Zazengi- Anleitung zum Zazen 

 

(Auszug Shobogenzo Band 3, Kristkeitz Verlag) 

 

Zen zu erfahren bedeutet Zazen zu sitzen. Für Zazen ist ein ruhiger Raum geeignet. Breite eine feste Unterlage aus. Der Ort zum Sitzen sollte hell und nicht dunkel sein. Am besten ist es, wenn es im Winter warm und im Sommer kühl ist. 

Löse dich von allen Bindungen und lasst die zehntausend Dinge des Alltags ruhen, denke nicht über recht und unrecht nach. Hier geht es weder um den Geist, noch um das Bewusstsein, noch um Gedanken oder Anschauungen. Versuche nicht etwas zu werden. 

Benutze ein rundes Kissen. Lege dieses Kissen unter dein Gesäß aber nicht ganz, es sollte von der Mitte ab nach hinten frei herausragen. 

Beim vollen Lotossitz wird der rechte Fuß über den linken Oberschenkel und dann der linke Fuß auf den rechten gelegt. Beim halben Lotossitz wird nur der linke über den rechten Oberschenkel gelegt. 

Das Gewand sollte locker sein und ordentlich liegen. Die rechte Hand ruht auf dem linken Fuß, die linke in der rechten Hand. Die beiden Daumenspitzen berühren sich leicht und sollten sich vor dem Nabel befinden. 

Der Körper ist aufrecht. Die Zunge liegt am Gaumen. Der Atem kommt durch die Nase. Die Augen sind leicht geöffnet. 

Dir Ohren und die Schultern, die Nase und der Nabel sollten eine gerade senkrechte Linie bilden. 

Wenn du so sitzt, denkst aus dem Grund des Nicht-Denkens. 

Aber wie kann man aus dem Grund des Nicht-Denkens denken? 

Es ist jenseits des Denkens. Dies ist die wahre Kunst des Zazen. 

 

 

Eigene Ergänzung zum Zazen: 

 

Wenn du nicht im Lotos oder in der burmesischen Sitzhaltung (beide Beine abgewinkelt nebeneinander) sitzen kannst, nimm ein Meditationsbänkchen oder setzt dich auf einen Stuhl. Bleib jedoch am Kissen sofern es dir möglich ist und dein Körper es zulässt. Wechsle kurz die Beine wenn es gar nicht anders geht aber leg dich nicht hin.

 


Anleitung Zazen Video  

Taigen Shodo Harada Roshi :


 Zen - Introduction to zen practice / full version - Taigen Shodo Harada Roshi - YouTube